Erst prüfen: Handelt es sich um einen akuten „Ausrutscher“?
Plötzlich dünner Kot nach Futterwechsel, ungewohnter Leckerli-Mischung oder „Straßen-Snacks“ passiert vielen Hunden einmalig. Bei einem fit wirkenden Hund kann eine kurze Futterpause (Fastentag) sinnvoll sein, damit sich der Darm beruhigt. Danach steigst du mit leicht verdaulicher, reizarmen Kost wieder ein. Diese Vorgehensweise wird in grundsätzlichen Ernährungsleitfäden empfohlen.
Top 5 bewährte Hausmittel
Sollte der Durchfall beim Hund gerade akut sein, haben sich diese 5 Hausmittelchen gegen Hundedurchfall in der Praxis häufig bewährt:
- Flüssigkeit sichern – Durchfall entzieht Wasser. Sorge für ständigen Zugang zu frischem Wasser; Hund darf nach der Pause in kleinen Mengen trinken. Eine flüssigkeitsreiche Ernährung entlastet zusätzlich den Organismus.
- Moro’sche Möhrensuppe (Erste Hilfe) – Lange gekochte Möhren bilden Oligogalakturonsäuren, an die sich Durchfallerreger anheften und ausgeschieden werden. Wichtig: nur als Akutmaßnahme, ersetzt keine Diagnostik und keine Darmflora-Therapie.
- Schonkost – Nach der Pause 1–3 Tage kleine Portionen leicht verdaulicher Kost (z. B. mild, fettarm, gut gegart). Das Prinzip „einfach, reizarm, kleinschrittig steigern“ ist besonders darmfreundlich.
- Darmflora entlasten und später aufbauen – Begleitend oder im Anschluss an die Akutphase ist ein geführter Darmflora-Aufbau sinnvoll (siehe eigener Artikel). Leitfäden empfehlen ausdrücklich eine Stärkung der Darmflora und das Vermeiden vieler Zusatzstoffe.
- Futterruhe statt Sorten-Hopping – In der Akutphase nicht täglich wechseln, sondern bei einer leicht verdaulichen Variante bleiben, um den Darm nicht zusätzlich zu reizen.
Was du in der Akutphase meiden solltest
- Trockenfutter (grundsätzlich keine gute Futterwahl): Es entzieht Wasser bzw. erfordert deutlich mehr Trinkmenge; bei empfindlichem Darm kann das kontraproduktiv sein.
- Viele Leckerli, stark gewürzte/fettreiche Reste, plötzliche Futterwechsel – alles, was zusätzlich reizt.
Warnzeichen: Wann du zur Tierärztin/zum Tierarzt solltest
- Durchfall > 24–48 Stunden oder immer wiederkehrend.
- Blut im Kot, starker Schleim, Fieber, deutliche Mattigkeit, Erbrechen.
- Welpen, Senior:innen, vorerkrankte Hunde: lieber frühzeitig abklären.
Leitfäden raten bei anhaltenden Beschwerden zu Kot-/Blutuntersuchungen und abgestufter Diagnose, bevor man „blind“ wechselt.
Kurz & sinnvoll nach der Akutphase
Nach Stabilisierung langsam zur normalen Ration zurückkehren. Denke an kleine Portionen, hohe Feuchte und einen planvollen Darmflora-Aufbau. Erfahre hier, wie Du die Darmflora beim Hund aufbaust.





